Eisenbahnunglück in Bad Aibling

Kollision von 2 Personenzügen in Bad Aibling

Am Dienstag, den 09.02.2016 um 6.54 Uhr wurde unser Ortsverband zu einem schweren Zugunfall zwischen zwei Personenzügen durch die ILS Rosenheim alarmiert.

Nach erster Klärung der Lage am sehr schwer zugänglichen Einsatzort wurde das schreckliche Ausmaß erst bewusst und nach Abstimmung des Fachberaters THW mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Bad Aibling die ersten Einsatzaufträge abgestimmt.

Die ersten Aufgaben für das THW bestand darin, sowohl bei der Rettung von Verletzten als auch bei der Bergung der Toten zu unterstützen. Zur Sicherung der Rettungsarbeiten am Unglückszug wurde durch Baustützen das Dach und weitere Teile des Zuges gestützt und die kompletten Wagons mittels Seilzugsicherungen und Abstützungen vor dem Umkippen bewahrt.

Im Zuge der Rettungsarbeiten wurden nach kurzer Zeit aufgrund der besonderen Lage am Mangfallkanal für die Unterstützung im Abtransport von Verletzten sowie auch zur schnellen Heranführung von notwendigen Material und Versorgungsgütern die Mehrzweckboote der Fachgruppe Wassergefahren des benachbarten THW Ortsverbandes Rosenheim alarmiert. Aufgrund des bereits bestehenden Kontaktes zwischen den Fachberatern standen diese innerhalb kurzer Zeit am Einsatzort zur Verfügung. Diese stellten auch im weiteren Einsatzverlauf eine unverzichtbare Hilfe im Verletzten-, Personen- und Material-Transport dar.

Nach Abschluss der Rettungsarbeiten wurde das THW mit der Vorbereitung zur vollständigen Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie auch der weiteren Sicherung der Triebwägen und Wagons mittels Greifzügen und Anschlagmitteln gegen ein Abrutschen beauftragt.

Da am Abend des Unglückstages die Bergungs- und Rettungsaufgaben weitgehend abgeschlossen waren, wurde die Einsatzleitung für die weiter Abwicklung zur Räumung der Bahnstrecke an das THW übertragen und bis zum vollständigen Abschluss aller Tätigkeiten gemeinsam mit der Polizei aufgrund der Tatort- und Spurensicherung aufrecht erhalten.

Die folgende Trennung und Verladung der verunglückten Zugteile stellte sich aufgrund der starken Verformung und Zerstörung in Verbindung mit dem hohen Gewicht erforderte mehrere Tage und konnten am Mittwoch, den 17.02.2016 mit dem Abtransport der letzten Wagons vollständig abgeschlossen werden. 

Hierbei wurde der Ortsverband Bad Aibling während der gesamten Einsatzdauer vom Ortsverband Rosenheim sowie zur Verstärkung und Ablösung an mehreren Tagen durch die Ortsverbände Miesbach und Traunreut sowohl mit Personal als auch Material unterstützt.

Besonders hervorzuheben ist die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit mit allen beteiligten Hilfsorganisationen, Polizei und Behörden sowie auch allen anderen Beteiligten wie die Bayerische Oberlandbahn, den Notfallmanagern und Mitarbeitern der Deutsche Bahn.

Trotz der enormen körperlichen und auch psychischen Belastungen in diesem Einsatz und auch der hohen Gefährdung am Einsatzort (scharfkantige Bruchstellen, hohe Gewichte, Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen, Absturzgefahr usw.) kam kein/e Angehörige/r der Hilfskräfte über das ohnehin tragische Ausmaß hinaus zu schaden.

Auch nach dem Abschluss des Einsatzes bleiben für alle die Eindrücke und Erlebnisse an einen schrecklichen Unfall und unser tiefes Mitgefühl für alle Betroffenen und deren Angehörige.

Karl Watzlawick
Fachberater THW / FüGK Landkreis Rosenheim
THW OV Bad Aibling


Quelle: OVB-Online, ZEIT.de, Rosenheim24 Es handelt sich hierbei ausdrücklich und ausschließlich um frei zugängliches Bildmaterial der genannten Nachrichten-Portale. Auf die Veröffentlichung von eigenem Bildmaterial wurde bewusst verzichtet.