Am 8.10. war der Ortsverband Bad Aibling an einer Großübung zum Katastrophenschutz am Chiemsee beteiligt. Bei dem Übungsszenario handelte sich um einen Öleintritt aus der Transalpine Ölleitung (TAL) in den Chiemsee. Wie könnte es dazu kommen?
Zum Hintergrund: Zur Energieversorgung von Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Tschechischen Republik trägt das sogenannte TAL-System maßgeblich bei. Dabei handelt es sich um die Transalpine Pipeline von Triest nach Ingolstadt. Das TAL-Leitungsnetz hat mittlerweile eine Gesamtlänge von 753 km. Die Pipeline führt auch über die Region Kitzbühel, wo sie die Tiroler Ache kreuzt. Bei einem Ölaustritt in diesem Bereich würde das Rohöl über die Tiroler Ache bis zum Chiemsee getragen werden.
Um solch eine große Umweltkatastrophe zu verhindern, arbeitet das THW bereits seit 1971 mit der TAL und den heimischen Behörden an dieser Katastrophenschutzübung. Das Material für diese Ölsperre im Chiemsee rund um das Delta der Tiroler Ache halten die Pipelinebetreiber, die TAL-Gruppe, und das Technische Hilfswerk in einer Station im Bereich Lachsgang vor. Bei dem System handelt es sich um eine Kombination aus Lastenaufzügen und Montagebahn. Darüber werden die Ölsperren auf einer Länge von 2,2, km von Lachsgang bis zur Hirschauer Bucht eingesetzt.
Mittels Absaugpontons würde das ausgetretene Öl dank der Pumpfähren über Schlauchleitungen zur Hirschauer Bucht an Land abgeleitet werden. Die dort im Ernstfall vom THW errichteten Ölseperationsanlage trennt das verunreinigte Gewässer aus dem Chiemsee. Das vom Öl getrennte Wasser wird wieder in den Chiemsee zurückgeleitet und das Öl mittels LKWs abtransportiert werden.
Dieses Szenario würde im Ernstfall 2 Tage in Anspruch nehmen. Dabei wären die Ortsverbände im Schichtbetrieb Tag und Nacht mit dem Einbringen der Ölsperren beschäftigt.
Die diesjährige Übung erstreckte sich über einen Tag und trainierte 101 Helfer aus den Ortsverbänden THW Rosenheim, THW Mühldorf, THW Simbach, THW Traunreut, THW Ellwangen und unserem Ortsverband. Nächstes Jahr wird wieder die gesamte Länge der Ölsperre eingebracht.
